Nun bin ich erstmal wieder zu Hause…aber ich fang mal mit dem Dienstag an…
Ursprünglich sollte ich ja um 7.45 Uhr an 21.2. In der Klinik eintreffen. Am Abend vorher wurde ich aber noch angerufen, dass es reicht, wenn ich um 9.00 Uhr erst da bin. Ok das war nicht weiter tragisch, ich hab am Montag um 19.00 Uhr meine letzte Mahlzeit eingenommen und Dienstag früh um 7 das letzte mal getrunken um 8 habe ich mich dann auf den Weg gemacht.
Dann bin ich zur Aufnahme und dann Richtung OP Vorbereitung und da hieß es dann warten bis das Ärzteteam grünes Licht gibt und ich vorbereitet werden kann….
Ich hatte schon seit dem letzten Wochenende panische Angst bekommen, nicht so sehr vor der OP mehr vor der Narkose. Keine Ahnung warum, aber mir kamen die wildesten Gedanken und nun saß ich dort und wartete und die Zeit verging, es wurde 10, es wurde 11, es wurde 12 und ich wurde immer nervöser. Ich hatte tierischen Durst und bekam echt derbe Kopfweh und der Drang nach Hause zu fahren wurde immer stärker.
Ich ging dann zu einer Schwester und fragte nach, ob sie mal rausbekommen kann, wie lange es noch dauert und ob ich vielleicht einen kleinen Schluck trinken kann. Sie kam zurück und sagte: Nein, leider nicht, aber zu lange dauert es nicht mehr… Ich setzte mich wieder hin und was soll ich sagen“Heulflash“ Ich wollte nicht mehr… Schrieb gerade mit meiner Freundin Michi und war drauf und dran zu gehen… Ich wollte wirklich nicht mehr und meine Angst wurde immer größer und die ganze Situation beruhigte mich mal überhaupt nicht.
Michi beruhigte mich so ne gute Stunde und machte mir wirklich Mut.
❤❤❤ Danke Maus, ohne dich wäre ich ganz sicher heim gefahren… ❤❤❤
Während unserer Konversation wurde ich dann aufgerufen und ich kam endlich in die Vorbereitung… und dann lief auf einmal alles so wie ich es mir vorgestellt habe …
Ich zog mich aus und dann war auch schon der Doc da … Ich hörte Worte der Entschuldigung, aber die Stimmen waren weit weg und ich auch …. Er zeichnete sorgfältig alles an und ich hörte mich noch sagen: „Ich werde wahrscheinlich gleich einen Hungertod sterben, aber ich hoffe dass ich dabei einen schicken Bauch habe…“
Gelächter….dann bekam ich die berühmte LMAA Pille und eine Schwester hat mein Fitbit entdeckt (ja, ich habe gedacht ich kann es mit rein schmuggeln, um zu sehen wie mein Puls in der Narkose tickt😀😂) ich sollte es abmachen und auch meine Erklärung, dass es ein Körperteil von mir ist und man das ja nicht einfach amputieren kann, hat leider nichts geholfen. und dann ging es auf ging es in den OP…
Ich hatte eine sehr nette Narkose Ärztin, mit passender Schwester, die mich noch nett unterhielten…. Dann sollte ich von meiner Liege auf den OP Tisch rutschen ich blickte fragend und ängstlich um mich und dann sah ich ihn reinkommen, mein Doc, mein Held in weiss und schlagartig beruhigte ich mich und ich rutschte rüber auf den OP Tisch. An dieser Stelle sollte ich erwähnen, dass einer meiner bösen Gedanken auch war, dass mich vielleicht auch ein nicht so geübter Assistenarzt operieren könnte und ich es in der Narkose gar nicht merken würde. Ja vielleicht total bekloppt, aber den Gedanken gab es und er hat sich ja dann noch verflüchtigt…
Während der Doc noch mit mir redete und an mir rumfiummelte, merkte ich wie die Narkose langsam Besitz von mir ergriffen und nach dem die Anästhesisten mich fragte, was ich denn jetzt gerne tun würde, sagte ich nur lachen. Und nachdem sie meinte, dann solle ich das tun, bekam ich total den Lachflash und dann war auch schon alles vorbei…
Ich kam mal kurz zu mir und dann wurde ich durch die Gegend kutschiert … und plötzlich sah ich Michi und Lönchen und Celina…. und ich war so happy….
Ich war wach und ich war am Leben….
Nachdem mich meine Süßen mit nem Haufen Nervennahrung versorgt haben ( wovon kaum etwas die Nacht überlebt hat) und später der Doc noch kam und mir sagte, dass alles super verlaufen ist und er auch mit dem Ergebniss sehr zufrieden ist und denkt dass ich das auch sein werde. Schlief ich dann irgendwann seelig und voller Vorfreude auf den nächsten Tag, an dem ich dann meinen neuen Bauch sehen würde, ein.
Am Mittwoch Nachmittag kam dann endlich der Moment, der Arzt schnippelt den Verband ab und ich sah zum ersten Mal etwas was ich noch nie gesehen habe oder es muss schon sehr sehr lange her sein … Einen Bauchnabel und (k)einen Bauch… Wenn ich gekonnt hätte, wäre ich aufgesprungen und hätte den Arzt umarmt und zu Boden geknutscht.
Er hat mir auch gleich meinen Wunsch erfüllt und mit meinem Handy die ersten Fotos gemacht.
Ich weiss es ist alles noch geschwollen und das endgültige Ergebniss kann noch bis zu 12 Monaten auf sich warten lassen, aber alles ist schon soviel besser, als es vorher war….
Ich könnte noch soviel mehr schreiben, aber das würde bedeuten ich berichte von einer emotionalen Krise zur nächsten … Denn das waren die letzten Tage und den Höhepunkt hatte es dann als gestern meine Tochter und mein Schwiegersohn total unerwartet um kurz vor 20 Uhr in meinem Krankenzimmer standen…. Ich habe ja mit vielem gerechnet, aber nicht, dass sie 5 Stunden fahren um mich zu besuchen. Ich habe daraufhin heute dann auch ziemlich gedrängt dass ich nach Hause kann im noch ein paar Stunden mit ihnen zu verbringen zu können, da sie heute wieder zurück mussten.
Ich wurde dann auch erstmal „entlassen“ mit einer Drainage… Die dann morgen hoffentlich auch wegkommt …
So das war erstmal der erste kurze Eindruck, der letzten Tage … So richtig glauben, kann ich das alles noch gar nicht . Es ist so irreal und doch schon ein geiles Gefühl…
Ich bin auf alle Fälle wieder so unglaublich dankbar für all die tollen Menschen die ich in meinem Leben habe, die mich auf meinem Weg begleitet haben, die auch wenn ich sie nicht ständig sehe oder permanent Kontakt mit Ihnen habe, ich weiss dass sie immer da sind und ich in ihren Herzen bin, genauso wie sie immer in meinem sind…
Das ist soviel mehr wert, als es Worte jemals ausdrücken können…
Ich danke jedem Einzelnen und das kann ich gar nicht oft genug sagen…
Ich liebe Euch einfach … ❤❤❤